Bauträgerwettbewerb
ehemalige Schmidtstahlwerke / Favoritenstraße, Katharinengasse
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Lage, Außenräume
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Als nördlicher Abschluss
des Wohnquartiers komplettiert der Bauplatz im Zusammenwirken mit den Nachbarbauplätzen
den Schulvorplatz als Quartierzentrum und die Gasse als internen Haupterschließungsweg.
Drei platz- und gassenbegrenzende Bauteile
mit verschiedenen Nutzungen stehen in engem stadträumlichen und funktionellen
Dialog.
Die unmittelbare Nähe zur Favoritenstraße
über die Maria-Rekker-Gasse ist förderlich für eine zukünftige
Verdichtung der neuen Stadträume.
Eine erforderliche fußläufige
Querverbindung des Areals vom öffentlichen Durchgang zu den Grünflächen
im Westen ist angedacht.
Je ein Spielplatz für Kleinkinder
und Jugendliche ist auf den verbleibenden Grünflächen vorgesehen.
Für den angrenzenden Turnsaal wird
zur Linderung der Grünraumeinschnürung eine teilweise Absenkung
desselben mit zusätzlicher Dachnutzung als Spielfeld vorgeschlagen.
Die begehbaren Flachdächer der ein-
bis zweigeschossigen Anbauten beider Bauteile werden begrünt. |
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Bebauung
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Am Bauplatz wurden nach den
städtebaulichen Vorgaben grundsätzlich zwei Bauteile im engeren
und differenzierten Baumassenumfeld behandelt.
Ein nord-süd-orientierter Riegel
mit 4 Hauptgeschoßen, einem Staffelgeschoß und einem abgesenkten
Nebengeschoß fungiert als platzbildender Solitär im Dialog mit
dem straßen- und platzgerichteten nördlichen Blockrand des Kolpingheimes
im Süden und dem Platzschild des Schulbaus im Osten.
Ein ost-west-orientierter Riegel mit sieben
Hauptgeschoßen und einem Staffelgeschoß sowie einem 2-geschossigen
Vorbau mit drei Atrien an der östlichen Längsseite verlängert
entlang des öffentlichen Durchganges die Schulbauzeile mit analogem
Querschnitt.
Als architektonische Geste zu öffentlichem
Platz und Gasse sind die Sockelzonen beider Baukörper durch 2-geschossige
Loggienreihen räumlich aufgefächert.
In räumlicher und funktioneller Verknüpfung
sind die beiden Bauteile auf drei Ebenen durch Laubengangbrücken verbunden,
die den 7m breiten, öffentlichen Durchgang queren.
Zur Erzielung eines kompakten Bauvolumens
für den Solitär am Platz wird eine Korrektur des westlichen Gebäudeabschlusses
im Kubaturausgleich vorgeschlagen (derzeit abgeschrägter Vorbau mit
Widmung GB I 7m g).
Die nunmehr vorwiegende Wohnnutzung mit
Lokalen auf Platzniveau (ursprünglicher Veranstaltungssaal im Objekt
ist jetzt auf Bauplatz 3 vorgesehen) sowie eine daraus resultierende Verlängerung
des Platzraumes wären weitere Argumente für die Baukörperkorrektur. |
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Erschließung,
Nutzung
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Die Wohnungen werden im Ost-West-Riegel
mit Mittelgang und im Nord-Süd-Riegel mit Laubengang erschlossen.
Beide Bauteile werden mit einem Stiegenhaus
im Gelenk zwischen Schulbau und Ost-West-Riegel versorgt.
Eine 3-geschossige Laubengangbrücke
verbindet die Bauteile.
Stiegenhaus und Nebenräume liegen
unmittelbar am internen Haupterschließungsweg des Quartiers.
Eine Wohngemeinschaft für 21 schwer-
und mehrfachbehinderte Menschen befindet sich mit 3 Lichthöfen in
den beiden tiefen Sockelgeschoßen des Ost-West-Riegels. Der Zugang
erfolgt rollstuhlgerecht im Erdgeschoß, ebenfalls vom öffentlichen
Durchgang.
Eine weitere Wohngemeinschaft für 10
Jugendliche im 2. Stock darüber ist über das Stiegenhaus erschlossen.
Im 3. und 4. Stock sind mittelgangerschlossene
Kleinwohnungen im "Single-Modul" angeordnet.
Die beiden gestapelten Mittelgänge
sind über drei 2-geschossige Einschnitte an der Ostseite direkt
belichtet und belüftet.
Im 5. und 6. Stock sowie im Dachgeschoss
befinden sich für Ost-West-Orientierung adaptierte "Demie-Maisonetten".
Die Mittelgangerschließung im 6. Stock ist hier über drei eingeschnittene
Oberlichtschächte gewährleistet. Das Eingangsgeschoß der
Demi-Maisonetten hat neben dem Stiegenaufgang eine kleine Einliegereinheit.
Die darüber- oder darunter liegende, komplette 2-Zimmer-Einheit ist
ost-west-durchgesteckt.
Je zwei Stiegenläufe liegen im Stiegen-
und Schachtkern übereinander und bilden die Wohnungstrennung.
In allen Wohngeschoßen ermöglichen unmittelbar am Stiegenhaus kleine Raumeinheiten als variable Schaltelemente
Adaptierungen für den unterschiedlichen Bedarf im Sinne des Generationenwohnens.
Im Nord-Süd-Riegel befinden sich
auf Platzebene Lokal für Kleingewerbe und Kunsthandwerk etc. mit nordbelichteten
Ateliersräumen.
In den Geschoßen darüber wird
ein kompakter, für Nord-Süd-Orientierung adaptierter "Wohndiele-Typus"
bis zur Maisonette in das Dachgeschoß variiert.
Die Wohnungen über den Lokalen sind
über gedeckte Freitreppen erreichbar.
Alle Wohnungen darüber sind über
Laubengänge in drei Ebenen erschlossen.
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Virtueller Technologiepark
(VTP)
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Das Projekt wurde in das Forschungsprojekt Virtueller Technologiepark - "Ressourcenschonendes Bauen" integriert, insbesondere zur Entwicklung eines Instrumentariums für die integrierte ökologischen Bewertung eines Objektes, mit dem Ziel, den Ressourcenverbrauch sowohl in der Errichtungs- als auch in der Nutzungsphase zu minimieren. |
Fotos: © Rupert Steiner |
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Bilder:
weitere Fotos von Rupert Steiner
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