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Bauträgerwettbewerb Neue Siedlerbewegung - Orasteig

Kenndaten
 
Planungs- Bauzeit:  2005 - 2009     1.Preis
Auftraggeber: Wien Süd
Adresse: 1210 Wien, Orasteig
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Leitidee

Entsprechend der Nachfrage nach "Wohnen im Grünen" sowie der Lagegunst des Bauplatzes am Stadtrand mit ausreichender Infrastruktur wurden spezielle, familiengerechte Atriumwohnungen bzw. Atriumhäuser entwickelt. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf private, den Wohnungen und Häusern zugeordnete Freiräume gelegt. Teilweise erzielen Wohntypen trotz hoher Dichte Einfamilienhauscharakter mit PKW-Stellplatz- und Kelleranteil im Haus.

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Bebauung

Den Widmungsvorgaben sowie dem bebauten Umfeld entsprechend entwickeln sich unterschiedliche zwei- bis dreigeschossige Siedlungskörper in 3 Bauteilen um den langgestreckten nord-süd ausgerichteten Wohnanger.
Widmung, Orientierung und Wohnungstypologie bestimmen die einzelnen Siedlungskörper.

 

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Wohnform - Siedlungsstruktur

Auf Bauteil 1 bildet ein Split-Atriumtyp den Bebauungsmodul. Halbgeschossversetzte Wohn- und Schlafräume gruppieren sich in mehreren Ebenen um ein zentrales zweigeschossiges Atrium. Das Atrium als Licht- und Luftkörper ist mit einem dreiteiligen, zu zweidrittel öffenbarem Schiebedach in Aluminium-Glaskonstruktion ausgestattet.
Der Split-Atriumtyp wird in der Reihe gespiegelt und bildet Rücken an Rücken einen 30 m tiefen, 2,5 geschossigen Siedlungskörper.
In zwei Dachgeschossen werden durchgesteckte Maisonetten zwischen den Doppelatrien aufgesetzt. Die Einsichtsproblematik der aufgesetzten Maisonettwohnungen wird im Schlafgeschoss durch introvertierte Dachatrien, im Wohngeschoss darüber mit loggienartigen Dachterrassen gelöst.
Die Splitwohnungen haben direkte Eingänge im Erdgeschoss und Einzelgaragen darunter. Die Dachmaisonetten werden über einen gedeckten Laubengang im ersten Dachgeschoss erschlossen.
Mit dem Split-Atriumtyp über 2,5 Geschosse und 4 Ebenen werden die beiden problematischen Nordecken der Spangenvorgabe gelöst.
Zwei Stiegenhäuser mit Aufzug erschließen links und rechts der Durchfahrt über Laubengänge südorientierte 3-Zimmer Wohnungen mit Loggien in einem zweigeschossigen, über die Einfahrt geschobenen Bauteil, sowie die Dachmaisonetten über den Split-Atriumtypen.

Die Flatwohnungen im Bauteil 2 werden mit 5 konventionellen Stiegenhäusern (4 bis 6-Spänner je nach Wohnungsschlüssel) erschlossen.
Nebenräume für Müll, Kinderwagen und Fahrräder befinden sich auf Eingangsebene in den erweiterten Stiegenhäusern. Im Erdgeschoss sind den westorientierten Eigengärten entsprechend 4-Zimmer Wohnungen mit Schlafräumen nach Osten zum Anger situiert.
In den Regelgeschossen darüber befinden sich 2 und 3-Zimmer Wohnungen. Komplettiert wird der Bauteil durch kompakte 2-Zimmer Penthouse-Wohnungen mit großzügigen beiderseitigen Dachterrassen und Fernblick.
Auch die Regelgeschosswohnungen sind sowohl mit West- als auch Ostloggien bzw. Balkonen ausgestattet.

Im Bauteil 3 bilden je zwei Split-Atriumhäuser mit einem dritten Atriumhaustyp in der Mitte einen 38 m tiefen Siedlungskörper.
Ein vom Gehsteigniveau angehoben gedeckter Doppellaubengang mit zwei behindertengerechten Zugängen erschliesst die mittleren Atriumhäuser. Die außenliegenden Split-Atrium Häuser haben zusätzlich Eingänge über Vorgärten oder Eigengärten.
Die Wahrung der Privatheit trotz hoher Dichte wird durch eine klare vertikale Trennung der Häuser erreicht.
Mehrgeschossige Atrien, zum Teil Erdkoffern ausgestattet, gedeckte und offene Terrassen, Dachgärten mit Humusaufbau sowie Dachatrien schaffen ein privates, der Lagegunst am Stadtrand entsprechendes Freiraumangebot mit unmittelbarem Raumanhang.
Durch die Einhausung zusätzlicher Schalträume in den Dachgeschossen können die beiden Standardtypen im Sinne einer flexiblen Haustypologie vergrößert werden.
So kann unterschiedlichem Raumbedarf der Bewohner durch verschiedene Hausgrößen Rechnung getragen werden.
Gleichzeitig werden Monostrukturen der Bebauungsmuster vermieden. Die drei Haustypen haben durch ihre klare Abgrenzung zueinander Einfamilienhauscharakter.
Vom Straßenniveau, halbgeschossig abgesenkt, sind die PKW-Stellplätze inklusive Kelleranteile direkt dem Wohnungsverband darüber zugeordnet.

 

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Fotos: © Rupert Steiner

 

 

weitere Informationen ...
Das Projekt erhielt den 1.Preis beim Österreichischen Baupreis 2008
Informationsmappe zum Baupreis: stelzhammer_hof-u-atriumwhg.pdf (7,5MB)

Publikationen:
Atriumsiedlung Orasteig Gabriele Kaiser, Az W 21.02.2010
Ausgezeichnete Bauarbeiten  Wolfgang Pozsogar, die Presse 20.4.2009 über den Österreichischer Baupreis 2009
Sieben Projekte mit Bau-Preis ausgezeichnet  apa, die Presse 3.4.2009 über den Österreichischer Baupreis 2009
Wettbewerbsergebnis (pdf) Information des Auslobers Wohnfonds Wien

Bilder:
weitere Fotos von Rupert Steiner
Fotos Modell von Modellwerkstatt Gerhard Stocker

 

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